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Newsletter der NLStBV 
zur Modernisierung des 
Schnellwegesystems
in Hannover

#18 | September 2025

Trockendocks, Tunnelbau und Sanierung: Neue Fortschritte auf den Schnellwegen

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Hannovers Schnellwegen bewegt sich einiges: An der Leineflutbrücke entstehen Trockendocks und eine imposante See-Baustraße, die den Neubau möglich machen. Am Südschnellweg öffnet sich die Baugrube für den künftigen Tunnel, dessen Dimensionen nun immer deutlicher werden. Gute Nachrichten gibt es auch vom Messeschnellweg: Die umfassende Sanierung zwischen dem Seelhorster Kreuz und der Anschlussstelle Mittelfeld ist abgeschlossen, die Strecke wieder fit für viele Jahre. Ergänzend stehen wichtige Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr im Fokus.

Und nicht zuletzt: Der Bürgerrat zum Westschnellweg hat seine Empfehlungen übergeben – ein starkes Signal für Beteiligung und Mitgestaltung bei großen Infrastrukturprojekten.

Wir laden Sie herzlich ein, in dieser Ausgabe mehr über die Fortschritte, Hintergründe und nächsten Schritte zu erfahren. Viel Freude beim Lesen!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Schnellwege-Team

Themen in dieser Ausgabe

B3 | Südschnellweg
Leineflutbrücke: Trockendocks und Baustraße entstehen
Leineflutbrücke: Brückenverschub sichert den Verkehrsfluss
Tunnelbaustelle: Baugrube öffnet sich
Tunnelbaustelle: Gebaut wird unter Wasser

B3 | Messeschnellweg
Sanierung erfolgreich abgeschlossen
Fokus Radverkehr

B6 | Westschnellweg
Bürgerrat übergibt Empfehlungen – ein Signal für Dialog und Mitgestaltung in Infrastrukturprojekten

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Leineflutbrücke: Trockendocks und Baustraße entstehen

Die ersten Meilensteine an der Leineflutbrücke sind in Sicht. Das Baufeld füllt sich zusehends mit Konstruktionen, um die neue Brücke errichten zu können.
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Im Kiesteich sind die Spezialisten dabei, sechs Meter breite und 15 Meter lange Kästen zu bauen, die einmal zu Trockendocks werden. Die Kästen setzen sich aus großen Metallplatten, so genannten Spundwänden zusammen. Sobald die Kästen fertig sind, werden sie verfüllt, sodass dort im Trockenen gearbeitet werden kann. Drei solcher Trockendocks sind es am Ende (vgl. Schema unten).

Dort werden erst die Untergrundverankerungen für die Brückenpfeiler in den Boden eingebaut. Sie sorgen dafür, dass die Last der neuen Brücke zuverlässig in den Untergrund abgeleitet wird und die Brücke sicher steht. Auf diese Anker (Bohrpfähle) bauen wir dann die Brückenpfeiler auf.

Um diese Baustellen mit Maschinen und Material versorgen zu können, entsteht eine Baustraße mitten auf dem See (unten in rosa und gelb eingezeichnet – parallel zur Bestandsbrücke). Auch sie ruht auf Pfählen. Diese werden jedoch nicht betoniert, sondern bestehen aus Stahlrohren, die im Seegrund verankert sind. Die Baustraße funktioniert wie ein überbreiter Steg, der sehr schwere Lasten tragen kann. Er reicht fast bis zum anderen Ufer, um auch das östlichste Trockendock sicher andienen zu können. Die ersten Stahlträger der Baustraße liegen bereits, die Träger für die weiteren Abschnitte folgen in Kürze. Mit der See-Baustraße und den Trockendocks erreichen wir Meilensteine, die den Bau der Leineflutbrücke einläuten.
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Auf einen Blick: Unten in gelb ist der Steg (aufgeständerte Baustraße) eingezeichnet. Der uferseitige Abschnitt in Rosa ist erdgebunden (aufgeschüttet). Die grünen Kästen im Gewässer sind die Spundwandkästen, in die die Bohrpfahlfundamente gesetzt werden. Bildrechte: NLStBV

Leineflutbrücke: Brückenverschub sichert den Verkehrsfluss

Die Leineflutbrücke wird künftig 240 Meter lang sein (jetzt: 190 Meter). Doch nicht nur ihre Länge, auch ihr Bauverfahren ist bemerkenswert.

Die neue Leineflutbrücke besteht aus zwei Hälften; einem nördlichen und einem südlichen Teilbauwerk. Zuerst bauen wir die südliche Hälfte. Dieses erste Teilbauwerk wird neben der alten Brücke gebaut, also parallel zur alten Fahrbahn. Dadurch kann der Verkehr die bestehende Brücke währenddessen weiter nutzen.

Ist das erste Teilbauwerk fertiggestellt, verschwenken wir den Verkehr. Er läuft dann von der Bestandstrasse auf den neuen Brückenteil, über den Kiesteich und in einem zweiten Bogen zurück auf die alte Trasse. Damit ist die alte Brücke frei von Fahrzeugen. Das heißt: Wir können sie zurückbauen.

Wenn das geschafft ist, wird an ihrer Stelle die nördliche Brückenhälfte errichtet – das zweite Teilbauwerk. Erst wenn das erledigt ist, muss der Verkehr kurz ruhen. Denn dann verschieben wir die südliche Hälfte in Richtung Norden. Hydraulikpressen drücken sie auf ihren Pfeilern in die Endlage – wenige Zentimeter von der nördlichen Hälfte entfernt. Der Verkehr fließt dann wieder geradeaus.
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Der Schnitt durch ein Widerlager: Alles, was in Orange gezeichnet ist, ist vorübergehend. Die südliche Hälfte wird auf das Widerlager gebaut und dann an die nördliche herangeschoben. Die überstehenden Fundamente und die Böschung verschwinden später. Bildrechte: NLStBV

Tunnelbaustelle: Baugrube öffnet sich

Die alte Südschnellwegbrücke über die Hildesheimer Straße ist vollständig zurückgebaut. Der Weg für die Arbeiten am neuen Straßentunnel ist frei. Die Baugrube öffnet sich langsam und lässt die Ausmaße des Tunnels erkennen.

Hauptaugenmerke liegen derzeit auf zwei Dingen: Die Sicherung der künftigen Sohle und der Bau der südlichen Seitenwand der Baugrube. Die südliche Wand wird auf dieselbe Weise angelegt wie die nördliche: Ein großer Greifer, ein sogenannter Schlitzwandgreifer, hebt einen langen, etwa einen Meter breiten und bis zu 30 Meter tiefen Graben aus. In diesen Graben wird die sogenannte Schlitzwand hineinbetoniert. Erst wenn diese Wand fertig ist, kann die Tunnelbaugrube ausgehoben werden.

In den ersten beiden Abschnitten, den Baudocks 1 und 2, sind beide Seitenwände fertig. Der Boden ist schon ein gutes Stück abgegraben. Die Abwärtsneigung ist schon klar erkennbar, die Baugrube gewinnt an Gestalt.

In diesen Baudocks laufen jetzt die Arbeiten, um die künftige Betonsohle zu sichern. 896 Löcher werden allein in den ersten beiden Abschnitten senkrecht in den Boden gebohrt. Dort werden fünf Zentimeter dicke, zwischen sieben und 23 Meter lange Stahlstangen mit Zementsuspension verankert. Die oberen Abschnitte der Stahlstangen werden später in die Betonplatte eingegossen.

So wirken die Stangen wie Bodendübel. Sie verhindern, dass die Betonsohle vom Döhrener Grundwasser hydraulisch angehoben wird. Dieselbe Arbeit wurde auch im Abschnitt an der Hildesheimer Straße erledigt. Allein auf der Fläche der Kreuzung sind 128 solcher Bodendübel eingebaut worden.
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Blick nach Osten: Die Baugrube am künftigen Tunnelportal West (Schützenallee) tritt zutage. Zu sehen sind unter anderem vier Bohrgeräte, die Löcher für die Sicherung der Betonsohle anlegen. Bildrechte: NLStBV

Tunnelbaustelle: Gebaut wird unter Wasser

Das Wassermanagement ist an der Tunnelbaustelle ein wichtiges Thema. Der Grund: Die ersten drei und die letzten drei Bauabschnitte des Tunnels liegen im Grundwasser. Dieses Wasser muss aus der Baustelle rausgehalten werden.

Diese sogenannte Wasserhaltung ist seit einiger Zeit aktiv. Lange Metalllanzen stecken im Boden, sie sind an Schläuche angeschlossen, die wiederum in Sammelrohre münden. Kräftige Pumpen ziehen über diese Drainage das Grundwasser durchgehend aus dem Boden, damit die Oberfläche trocken – und damit sicher als Baufläche zu benutzen ist.

Die Trockenphase hat in ein paar Wochen jedoch ein Ende. Der Boden wird aus den ersten und den letzten Baudocks abgegraben, und das Grundwasser tritt zutage. Nach und nach werden sich diese Docks dann in schlammige Becken verwandeln. Statt Boden steht dann Wasser in der Baugrube.

Das ist eine besondere Herausforderung für die nächsten Schritte. Die Betonsohle der Tunnelbaugrube muss gegossen werden, um sie gegen das Grundwasser abzudichten. Dabei helfen uns Spezialisten: Taucher werden sich in die Baudocks absenken und die Betonsohle unter Wasser gießen. Wenn der Beton schließlich fest und die Baugrube dicht ist, kann das Wasser abgepumpt werden. Danach geht es wieder im Trockenen weiter.
Fortlaufende Informationen zur Südschnellwegbaustelle gibt es übrigens auch unter www.schnellwege-blog.de.
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Die blauen Wasserleitungen bereichern jetzt das Bild an der Tunnelbaustelle. Sie leiten das Grubenwasser ab. Die Leitungen werden in "Toren" über die Verkehrswege geführt, um die Nutzung der Wege weiterhin zu ermöglichen. Bildrechte: NLStBV
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Sanierung erfolgreich abgeschlossen

Der Messeschnellweg zwischen dem Seelhorster Kreuz und der Anschlussstelle Mittelfeld ist wieder fit. Die Sanierung ist abgeschlossen, schon seit Ende Juni können Fahrerinnen und Fahrer den Abschnitt wieder ungehindert nutzen.

Rund zwei Kilometer der wichtigen Strecke waren in 26 Monaten instandgesetzt worden. Knapp 15 Millionen Euro kostete die Maßnahme. Geld, das gut investiert ist: Der Messeschnellweg steht jetzt allen Nutzerinnen und Nutzer in diesem Abschnitt für die kommenden Jahre wieder zuverlässig zur Verfügung – für Pendlerinnen und Pendler ebenso wie für regionale und überregionale Unternehmen, Besucherinnen und Besucher sowie das mehrmals jährlich hohe Aufkommen an Messeverkehr. Jeden Tag nutzen mehr als 46.000 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer allein diesen Teil des Hannoveraner Schnellwegesystems.

Im Zuge der Sanierung ist die Straße von Grund auf repariert worden – einschließlich weiterer, zukunftsweisender Verbesserungen. So hat die Landesbehörde die gesamte Strecke sorgfältig auf Gefahren aus dem Zweiten Weltkrieg hin untersucht. Für sämtliche Verdachtsflächen gab es Entwarnung. Damit steht jetzt fest, dass auch künftige Sanierungen dieses Abschnittes gefahrlos – und ohne nochmalige, zeitaufwändige Untersuchung – abgewickelt werden können.

Außerdem hat die Landesbehörde Leerrohre entlang der Fahrbahn im Boden eingebaut. Das macht es erheblich einfacher, künftig Kabelstränge zu verlegen. Und nicht zuletzt hat die Landesbehörde die Voraussetzung für die optimierte Verkehrsführung bei Stau, Messen oder Großveranstaltungen geschaffen: Im Zuge der Sanierung wurden neue Aufstellflächen für mobile LED-Tafeln errichtet, mit denen der Verkehr optimal gelenkt werden kann.

Die eigentliche Instandsetzung der Strecke umfasste alle straßenbaulichen Komponenten. Angefangen von der zugrunde liegenden Schottertragschicht über sämtliche Asphaltschichten bis zu Markierungen und Schutzeinrichtungen ist die Strecke runderneuert und wieder in gutem Zustand. Die Bankette – das sind die nicht asphaltierten Seitenbereiche der Fahrbahn – wurde ebenfalls erneuert. Die Abläufe, Rinnen, Borde und Straßengräben bewältigen jetzt zuverlässig auch sehr starken Niederschlag.

Und nicht nur die Hauptstrecke, auch Teile des Seelhorster Kreuzes sowie die Auf- und Abfahrten der Anschlussstelle Mittelfeld sind jetzt grundlegend saniert.
Die gesamte Sanierung stand unter einem hohen Anspruch: Die zentral wichtige Infrastruktur zu ertüchtigen und gleichzeitig ihre Nutzung für die publikumsintensiven Messen und Veranstaltungen in Hannover zu ermöglichen. Effizient terminierte baufreie Phasen ermöglichten es, diesem Anspruch gerecht zu werden.

In den kommenden Jahren wird die Landesbehörde weitere Abschnitte des Messeschnellwegs in Angriff nehmen; zum Beispiel die Abschnitte Messe Nord bis Messe Süd oder Messe Süd bis zur A 37. Auch dabei wird sie streng darauf achten, dass die Strecke genügend Kapazität behält, um saisonale Verkehrsspitzen aufzunehmen. Denn der Messeschnellweg wird jeden Tag gebraucht, auch wenn er repariert wird.
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Der Messeschnellweg zwischen dem Seelhorster Kreuz und der Anschlussstelle Mittelfeld ist wieder in gutem Zustand und mit zwei Spuren in jede Richtung befahrbar. Bildrechte: NLStBV

Fokus Radverkehr

Für den Rad- und Fußverkehr stehen im Verlauf des Messeschnellwegs eine Reihe von Bauwerken zur Verfügung, um die Straße zu überqueren. Allein im Stadtwald Eilenriede sind es vier Geh- und Radwegbrücken, die über den Schnellweg führen. Im Seelhorster Wald sind es zwei.

In der Eilenriede bringen wir zwei der vier Brücken wieder auf Vordermann. Nutzerinnen und Nutzer müssen zwar Umwege durch die Eilenriede in Kauf nehmen. Die Reparatur der Querungen ist leider nur ohne Verkehr möglich.

Doch die Wartezeit lohnt sich. Die Brücken erhalten höhere Geländer und eine neue Fahrbahnbeschichtung. So bleiben sie auch bei schwieriger Witterung zuverlässig und sicher benutzbar. Sobald wir mit der Arbeit an einer Brücke fertig sind, geben wir sie umgehend für die Nutzung wieder frei.

Auch im Seelhorster Wald gibt es derzeit eine Einschränkung für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Die Brücke im Bereich des Stadtfriedhofs Seelhorst, in der Nähe des Obelisken, ist derzeit gesperrt. Auch hier kann man nur auf Umwegen über den Messeschnellweg kommen. Die Sonnenlandbrücke im Norden und die Garkenburgstraße im Süden sind die nächstliegenden Möglichkeiten.

Die gesperrte Brücke wird derzeit auf Herz und Nieren überprüft. Das wird leider einige Zeit dauern, da auch die Statik untersucht werden muss. Sobald wir Klarheit haben, was mit der Brücke geschieht, werden wir Sie informieren.
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Bürgerrat übergibt Empfehlungen – ein Signal für Dialog und Mitgestaltung in Infrastrukturprojekten

Mit der Übergabe seiner Empfehlungen am 8. Juli 2025 hat der Bürgerrat zur Modernisierung des Westschnellwegs in Hannover ein deutliches Zeichen für bürgerschaftliches Engagement in der Infrastrukturplanung gesetzt. Die Veranstaltung im Niedersächsischen Verkehrsministerium markierte einen wichtigen Meilenstein des intensiven Beteiligungsprozesses. 35 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger hatten hierzu ihre Perspektiven und Ideen eingebracht. Das Ergebnis: sieben übergeordnete Grundsätze und 31 konkrete Empfehlungen, die nun als Grundlage für die weitere Planung dienen. Die Empfehlungen zielen unter anderem auf die Stärkung nachhaltiger Mobilität, den Schutz von Klima und Umwelt, die Gestaltung urbaner Lebensräume und die zukunftsgewandte Infrastrukturentwicklung ab.

Die Übergabe an Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne fand in Anwesenheit von Regionspräsident Steffen Krach, Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und NLStBV-Präsident Timo Quander statt. Die Vertreter aus Politik und Verwaltung betonten die Bedeutung des Bürgerrats als Modell für frühzeitige und konstruktive Bürgerbeteiligung. Die Mitglieder des Bürgerrats nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen persönlich zu erläutern und mit Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen.

Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr wird die Empfehlungen nun prüfen und eine Stellungnahme zu deren Umsetzbarkeit abgeben. Im Sinne eines kontinuierlichen Dialogs wird der Bürgerrat die Planungen auch künftig anlassbezogen begleiten.

Sie haben Fragen?

Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Planung. Im FAQ-Bereich auf der Projektwebsite finden Sie darüber hinaus weitere Informationen zur Modernisierung des Schnellwegesystems.

Falls Sie weitere Rückfragen zu dem Projekt haben, wenden Sie sich an info-schnellwege@nlstbv.niedersachsen.de.  

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Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
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