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Newsletter der NLStBV 
zur Modernisierung des 
Schnellwegesystems
in Hannover

#13 | September 2024

Brücken, Tunnel, Beteiligung – neue Fortschritte an den Schnellwegen

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Stahlbau der neuen Südschnellweg-Ersatzbrücke ist abgeschlossen und auch die Betonarbeiten sind fast fertig. Beim Tunnelbau in Döhren wurde eine effiziente Lösung für den Bodenaushub gefunden, die den Stadtverkehr entlastet. Zudem läuft die Vorbereitung der Mittellandkanalbrücke des Messeschnellwegs auf Hochtouren – inklusive Kampfmittelsondierung. Und auch bei der Beteiligung zum Westschnellweg geht es voran. Der Bürgerrat und das Dialogforum bilden sich in den kommenden Wochen und nehmen ihre Arbeit ab 2025 auf.

Sie sehen: Es gibt zahlreiche Fortschritte an Hannovers Schnellwegen. In dieser neuen Ausgabe informieren wir Sie über alle wichtigen Meilensteine. Wir freuen uns über Ihr reges Interesse und wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen!

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Schnellwege-Team

Themen in dieser Ausgabe

B3 | Südschnellweg
B3 | Mittellandkanalbrücke und Weidetorkreisel
Messeschnellweg: Baufeld für Mittellandkanalbrücke wird vorbereitet

B6 | Westschnellweg
Beteiligung Westschnellweg: Das Dialogkonzept geht in die Umsetzung

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Südschnellweg-Ersatzbrücke: Wichtige Meilensteine erreicht

In einem der aufwändigsten Infrastrukturprojekte Hannovers sind zwei wichtige Meilensteine erreicht: Der Stahlbau und das Gros der Betonage der Ersatzbrücke sind abgeschlossen.

Das Stahlgerüst wurde am Montag, 22. Juli, vollendet. Am Morgen hob ein Schwerlastkran den letzten, gut 1,8 Tonnen schweren Querträger in die Konstruktion. Um 10:37 Uhr drehte ein Stahlbaufachmann die letzte Mutter auf die Schraube. Genau vier Montage später, am 19. August, stellte ein Team der Betonbauer die letzte Fahrbahnplatte aus Gießbeton her.
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Blick in Richtung Landwehrkreisel: Die Auffahrt auf die Ersatzbrücke für den Südschnellwegverkehr wird asphaltiert und mit der Bestandsfahrbahn verbunden.
                                                                                                                                                             Bildrechte: NLStBV 
Rund 50.000 Fahrzeuge am Tag werden künftig über die 940 Meter lange Ersatzbrücke fahren. Um das möglich zu machen, war bisher eine Menge an Material nötig:
  • 2.000 Meter der mächtigen Längsträger und rund 3.500 Meter Querträger sind in drei Stahlwerken gebaut, vormontiert, zur Probe aufgebaut und dann in Einzelteilen an die Willmerstraße geliefert worden. Rund 100 LKW-Lieferungen waren nötig. Die Stahlträger bringen zusammen mehr als 2.200 Tonnen auf die Waage.
  • Die Stahlbauteile wurden an vielen Stellen verschweißt. Die Schweißnaht reicht vom Südschnellweg bis kurz vor Peine: Rund 28 Kilometer sind insgesamt zusammengekommen.
  • Wo nicht geschweißt wurde, da wurde geschraubt, zum Beispiel an fast allen der 351 Querträger. 8.900 Schrauben und Muttern zwängen die Bauteile jetzt zusammen.
  • Um den Stahl an jeder Stelle vor Rost zu schützen, sind gut 14 Tonnen Korrosionsschutz aufgebracht worden. Die Schutzschicht ist dabei nur rund 0,2 Millimeter dick.
  • Auf das Stahlgerüst sind 2.001 Betonfertigteilplatten auf die Brücke gehoben, positioniert und mit den rund 78.000 Kopfbolzen der Querträger verbunden worden.
  • Auf die Fertigteilplatten wurde die Fahrbahnunterkonstruktion gegossen: Sie besteht aus rund 2.500 Kubikmetern Beton. Hinzu kommen weitere 590 Kubikmeter für die so genannten Brückenkappen. Das sind die erhöhten Bereiche rechts und links neben der Fahrbahn.
  • Um dem Beton die nötige Elastizität zu verleihen, wurden 934 Tonnen Bewehrungsstahl eingearbeitet.
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Blick in Richtung Seelhorster Kreuz: Die gesamte Brücke ist fertig betoniert. Die letzten Schritte laufen, um die Unterkonstruktion der Fahrbahn fertig zu stellen.
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10.600 Quadratmeter Brückenfläche sind daraus entstanden, aufgeteilt in 18 Abschnitte (Tragwerke). Sie ruhen auf 44 Betonstützen und 61 Stahlstützen, sicher auf 187 speziellen Lagern gebettet. Auf diese Konstruktion werden jetzt die eigentliche Fahrbahn sowie alle Sicherheits- und Schutzausstattungen gebaut. Dann kann der Verkehr rollen.

Tunnelbau: Neuer Lagerplatz mit grüner Zukunft

Der Tunnel für den Südschnellwegverkehr in Döhren wird rund einen Kilometer lang. Eine wichtige Voraussetzung für den Tunnelbau ist die Logistik und die Antwort auf die Frage: Wohin mit dem Bodenaushub?
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Auf der großen Fläche am Südschnellweg werden rund 300.000 Kubikmeter Bodenaushub aus der Tunnelbaustelle gelagert. Wenn der Tunnel fertig ist, wird aus der Fläche ein arten- und strukturreiches Grünland.
                                                                                                                                                            Bildrechte: NLStBV 
300.000 Kubikmeter werden aus dem Döhrener Untergrund ausgekoffert – dort, wo im Moment noch die Südschnellwegbrücke steht. Mit großen Muldenkippern wären das mehr als 11.100 LKW-Fahrten. Hinzu kommen noch einmal 2.300 Fahrten, wenn der Tunnel fertig ist und mit dem Boden wieder angefüllt werden muss. Und weitere 4.600 Fahrten für das Material, das für den südlichen Straßendamm benötigt wird. Fahrten, die samt und sonders den Stadtverkehr noch mehr belasten würden.

Die Lösung für dieses Problem ist südlich des Südschnellwegs geschaffen worden, etwa auf der Hälfte zwischen dem Landwehrkreisel und der Schützenallee. Dort wurde eine 1,8 Hektar große Lagerfläche gebaut. Entstanden ist sie auf einer Ackerfläche. Erreichbar ist sie über die still gelegten Fahrbahnen des Südschnellwegs und zusätzliche Rampen.

Das verkürzt Lieferwege, vermeidet Fahrten durch das Naherholungsgebiet, erhöht die Baugeschwindigkeit, entzerrt den Verkehr und schont das Klima. Rund 13.700 LKW-Fahrten werden so gespart.

Und was wird aus der Fläche, wenn der Tunnel fertig ist? Ein großes Biotop. Zuerst werden hierfür die Schotterschicht und alles Fremdmaterial entfernt, dann wird der Boden aufgelockert und rekultiviert. An der rund 200 Meter langen Westseite wird eine zehn Meter breite Baum-Strauch-Hecke mit Stieleichen, Hainbuchen oder Winterlinden angepflanzt. Zwischen den Bäumen werden Hartriegel, Heckenrose, Schlehe oder Weißdorn gesetzt.
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Neuntöter benötigen dornige Gehölze, um ihre Beute aufzuspießen.
                                  Bildrechte: Babil Kulesi - Pixabay
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Zaunkönige sind auf dichte, artenreiche Landschaftsstrukturen, wie Hecken, angewiesen.
                               Bildrechte: Mickey Estes - Pixabay
Kombiniert wird diese Hecke mit einem sogenannten Krautsaum – ein ebenfalls zehn Meter breiter Streifen mit artenreichem Grünland. Das Ganze – Hecke und Grünland – entwickelt sich zu einer artenreichen Leitstruktur für Fledermäuse. Zudem bieten die Gehölze Lebensräume für Insekten, die wiederum den Fledermäusen schmecken. Und auch heckenbrütende Vögel, wie Zaunkönig, Rotkehlchen oder Neuntöter, finden dort eine neue Heimat.

Darüber hinaus wird eine weitere Baum-Strauch-Hecke direkt auf der Fläche angelegt. Sie ist 20 Meter breit und enthält denselben Mix aus standorttypischen Gehölzen und Sträuchern. Sie grenzt dann an einen Bereich, der nur sporadisch bepflanzt, ansonsten aber per Sukzession besiedelt wird. Ziel ist, dort einen Waldbestand ohne standortfremde Gehölze zu entwickeln.
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Heckenrosen bieten vielen Insekten Lebensraum und gehören in eine heimische Hecke.
                                   Bildrechte: Hans Benn - Pixabay
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Weißdorn wird nach der Nutzung Teil der Baum-Strauch-Hecken auf der Fläche Wilksheide.
                                 Bildrechte: Sonja Rieck - Pixabay
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Messeschnellweg: Baufeld für Mittellandkanalbrücke wird vorbereitet

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Möglichst freie Fahrt für Radlerinnen und Radler, wenige Behinderungen für den Fußverkehr – das ist das Ziel für die gesamte Bauzeit an der Mittellandkanalbrücke.
                                                                                                                                                             Bildrechte: NLStBV 
Nächster Halt: Baufreiheit. An der B 3-Mittellandkanalbrücke des Messeschnellwegs hat mit der Kampfmittelsondierung eine der wichtigsten Vorbereitungsphasen beim Bau begonnen. Das heißt: Der Baugrund wird auf mögliche Gefahren durch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Ohne diese Arbeit kann nicht sichergestellt werden, dass der Bau ohne Gefahren durchgeführt werden kann.

An der Mittellandkanalbrücke hat sich diese Arbeit schon bewährt. Die Spezialistinnen und Spezialisten haben dort eine Phosphorgranate entdeckt und geborgen, die andernfalls die dort arbeitenden Menschen in Gefahr gebracht und sicher auch die Umwelt (weiter) belastet hätte.

Die Sondierung wird noch einige Wochen dauern. Trotzdem beginnen die Versorgungsunternehmen schon, die freigegebenen Bereiche in Beschlag zu nehmen. Ziel ist, die Versorgungsleitungen so umzuverlegen, dass beim Brückenbau nichts beschädigt werden kann. Bald geht also das große Graben los. Wenn auch diese Phase abgeschlossen ist, kann die Arbeit an der Brücke beginnen. Dann ist das Baufeld frei; die Baufreiheit ist erreicht.

Mit der Arbeit kommen leider auch die Einschränkungen. Aktuell betroffen sind der Fuß- und Radverkehr. Eins sei versichert: Wir streben stets den bestmöglichen Kompromiss zwischen dem notwendigen Platzbedarf für Bautätigkeit und den Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an.
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Der Untergrund an der Mittellandkanalbrücke wird genau untersucht. Ziel ist, Gefahren durch Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg auszuschließen.
                                                                                                                                                            Bildrechte: NLStBV 
Die NLStBV legt ihr Augenmerk stets darauf, dass auch Radlerinnen und Radler sowie Fußgängerinnen und Fußgänger möglichst wenig durch Baumaßnahmen eingeschränkt werden. Denn der Rad- und Fußverkehr ist ein wichtiger Baustein der individuellen Mobilität. Entsprechend ist für dieses Bauprojekt fest eingeplant, die Überquerung des Mittellandkanals die gesamte Bauzeit über zu ermöglichen. Es soll also stets eine Seite der Brücke zur Verfügung stehen.

Zum Hintergrund: Die bestehende Brücke wurde im Jahr 1967 erbaut und ist rund 93 Meter lang. Sie hält den zunehmenden Belastungen durch den gesteigerten Individual- und Schwerverkehr nicht dauerhaft stand und muss ersetzt werden. Die Bauarbeiten an der Brücke sollen Ende 2025 beginnen.
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Beteiligung Westschnellweg: Das Dialogkonzept geht in die Umsetzung

Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) lädt dazu ein, sich an der Planung des Westschnellwegs zu beteiligen. Möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen sollen eine Stimme bekommen. Das sieht das Dialogkonzept der NLStBV vor.

Ermöglicht werden soll das durch eine Kombination von Bürgerrat und Dialogforum. Der Bürgerrat besteht aus zufällig ausgewählten Personen aus den betroffenen Bezirken, der Stadt und der Region und setzt sich mit übergeordneten Themen auseinander. Das Dialogforum ist mit Vertreterinnen und Vertretern von Interessensgruppen sowie mit Anwohnenden besetzt und befasst sich mit konkreten Fragen der Planung.

Beide Formate werden eng miteinander verknüpft und werden sich ergänzen. Flankiert wird die Beteiligung in beiden Gremien von verschiedenen öffentlichen Informationsangeboten – sowohl online als auch vor Ort.
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Öffentliche Vorstellung der beiden Formate Bürgerrat und Dialogforum im Mai 2024.
                                                                                                                                                           Bildrechte: NLStBV 
Sprint und Marathon: Die beiden Beteiligungsformate
Der Bürgerrat besteht aus Bürgerinnen und Bürgern, die zufällig ausgewählt werden. Sie beschäftigen sich in der sehr frühen Planungsphase des Westschnellwegs unter anderem mit den Themenfeldern Klimaschutz & Klimawandel, Verkehr & Mobilität, Stadtleben & Grünflächen sowie Natur & Umwelt. Zu diesen Themen erarbeiten sie übergeordnete Empfehlungen für die Planung, die an die NLStBV und das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung übergeben werden. Zudem setzt sich auch das Dialogforum mit den Empfehlungen auseinander.

Der Bürgerrat tagt schon zu Beginn des Planungsprozesses. Nach einem Treffen zum Kennenlernen sind drei Sitzungen in der ersten Jahreshälfte 2025 geplant. Bei Bedarf können darüber hinaus während des Planungsprozesses Bürgerinnen und Bürger aus dem Bürgerrat bis zu zwei weitere Male vom Dialogforum einberufen werden. Dann behandeln sie konkrete Fragen und Probleme aus der Planung und formulieren einen Bürgerratschlag.

Das Dialogforum bindet Anwohnerinnen und Anwohner sowie verschiedenste Interessensgruppen über mehrere Jahre hinweg in die Planung ein. Ziel ist, dass unterschiedliche Blickweisen auf die konkrete Planung eingebracht werden – und zwar über den gesamten Zeitraum der Planung hinweg.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt und der Region Hannover werden in den kommenden Wochen postalisch eingeladen, sich für die Teilnahme am Bürgerrat zu registrieren. Parallel dazu bildet sich das Dialogforum heraus. Die NLStBV wird dazu Gespräche mit Interessensvertreterinnen und -vertretern aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Lokalpolitik führen.
Wie bleibe ich informiert?
Auf unserer Internetseite finden Sie das Dialogkonzept zum Westschnellweg und die Ergebnisse der bisherigen Beteiligung. Dort folgen bald weitere Informationen, Zwischenberichte, Einblicke und Ergebnisse. 

Sie haben Fragen?

Wir freuen uns über Ihr Interesse an der Planung. Im FAQ-Bereich auf der Projektwebsite finden Sie darüber hinaus weitere Informationen zur Modernisierung des Schnellwegesystems.

Falls Sie weitere Rückfragen zu dem Projekt haben, wenden Sie sich an info@schnellwege.de 

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INiedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
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Fax (0511) 3034-2099
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